Wasserkraft

Historie

Die Chronik der Wasserkraft geht sehr weit zurück. Bereits vor 5.000 Jahren soll sie in China genutzt und vor 3.500 Jahren am Nil, Euphrat und Tigris zum Antrieb von ersten Bewässerungsmaschinen eingesetzt worden sein. Während die Wasserkraft bis zum Anfangdes 20. Jahrhunderts hauptsächlich in Mühlen genutzt wurde, wird sie heute zur Erzeugung elektrischen Stroms mit Hilfe von Generatoren erzeugt. Ähnlich wie ein Dynamo nutzt ein Wasserkraftwerk den Wasserfluss, um die Laufräder der Turbinen in Bewegung zu setzen. Diese Turbinen treiben dann einen Generator an, der die kinetische Energie durch Induktion in elektrischen Strom umwandelt. 

Wasserkraft Heute

2023 war weltweit 15 % und europaweit 18 % des Gesamtverbrauchs an elektrischer Energie aus erneuerbaren Quellen. Wasserkraft trug hiervon knapp 48 % der weltweiten und 41 % der erneuerbaren Stromerzeugung in Europa bei.

Es existieren hierbei unterschiedliche Typen von Wasserkraftwerken, hauptsächlich unterteilt in Pumpspeicher-, Gezeiten- und Laufwasserkraftwerke. Laufwasserkraftwerke sind in der Regel an Flüssen gebaut und verfügen über ein Wehr, das eine kontrollierte Stauung und Ableitung des Wassers zu einer Turbine ermöglicht. Diese Kraftwerke beeinflussen jedoch die Menge des gestauten Wassers kaum oder gar nicht. Aufgrund ihrer kompakten Bauweise fügen sie sich meist gut in das Landschaftsbild.

Die Deutsche Wasserkraft AG richtet ihren Fokus maßgeblich auf Laufwasserkraftwerke im Größensegment bis zu 10 MW Nennleistung in Norwegen, Skandinavien und prädestinierten Standorten in Westeuropa.

Technische Vorteile

Die technischen Vorteile von Wasserkraftwerken betreffen Aspekte wie Zuverlässigkeit, Steuerbarkeit, Umweltverträglichkeit und eine lange Lebensdauer. Die Lebensdauer der elementaren Bausteine liegt teilweise bei 80 Jahren und mehr. Der technische Wirkungsgrad erreicht mehr als 90 % und ist damit effizienter als andere Stromerzeugungsartarten.

Wasserkraftwerke zeichnen sich auch durch niedrige Wartungs- und Betriebskosten aus, da durch die Funktionsweise von Wasserkraftwerken der Verschleiß gering ist. Sie sind weniger häufig Modernisierungszyklen unterworfen und erfordern selten kostenintensive Erneuerungen wesentlicher Komponenten.

Positive Effekte

Wasserkraftwerke können eine kontinuierliche und zuverlässige Stromerzeugung gewährleisten, unabhängig von Tageszeit und Wetterbedingungen. Somit trägt Wasserkraft zur Bereitstellung von Grundlast bei, die konstant benötigt wird, um das Stromnetz stabil zu halten. Des Weiteren besitzen Wasserkraftwerke allgemein die Fähigkeit, schnell auf Schwankungen im Stromnetz zu reagieren.

Durch die Kombination aus langer Lebensdauer und hoher Effizienz erreichen Wasserkraftwerke somit „Erntefaktoren“, die um ein Mehrfaches höher sind als bei anderen Stromerzeugungsarten.

Diese Kombination ermöglicht solide Cashflows, Werterhalt und geringe „Life-Cycle“-Emissionen – eine langfristig stabile und rentable Investition.

Markt Europa

Wasserkraft hat in Europa eine lange Tradition und spielt eine bedeutende Rolle in der Energieversorgung des Kontinents. Die Nutzung von Wasserkraft zur Stromerzeugung begann im 19. Jahrhundert und hat sich seitdem kontinuierlich weiterentwickelt. In Ländern wie Österreich, Schweiz, Schweden und Norwegen ist Wasserkraft eine zentrale Säule der Energieversorgung. Europa hat eine mittlere Jahreserzeugung aus Wasserkraft von etwa 600 TWh, was ungefähr 17% der gesamten Stromerzeugung Europas ausmacht. Norwegen erzeugt hiervon rund 140 TWh, verteilt auf mehrere tausend Anlagen.

Angesichts der Klimaziele der Europäischen Union, die eine Reduktion der Treibhausgasemissionen um mindestens 55% bis 2030 und die Erreichung der Klimaneutralität bis 2050 vorgehen, wird der Bedarf an erneuerbaren Energien weiter steigen. Wasserkraft spielt dabei eine Schlüsselrolle, da sie eine stabile und zuverlässige Stromerzeugungsquelle darstellt, die auch zur Netzstabilität beiträgt.

Case Norwegen

Aufgrund der topografischen und hydrologischen Gegebenheiten ist Norwegen ein prädestinierter Standort  für den Bau neuer kleiner Laufwasserkraftwerke. Die gesellschaftliche Akzeptanz, die überschaubare Größe und die geringen Auswirkungen auf die Natur machen das Planungs- und Genehmigungsverfahren einfacher und schneller. Der norwegische Staat schätzt das Erweiterungspotenzial der Wasserkraft in Norwegen auf 10 TWh. Hiervon sind geschätzt 2 TWh wirtschaftlich realisierbar über unabhängige Projektentwickler kleiner Laufwasserkraft.

In Betrieb sind derzeit alleine in Norwegen rund 2.000 kleine Wasserkraftwerke. Dies gewährleistet eine kontinuierliche Liquidität im Kauf und Verkauf von Laufwasserkraftwerken.

Auch unterliegen kleine Laufwasserkraftwerke in Norwegen keine Eigentumsbeschränkungen und fallen unter die einfache Unternehmensbesteuerung von 22%. Sie sind insofern frei von Sondersteuern wie zum Beispiel Grundpachtsteuer, Naturressourcensteuer und Konzessionsabgaben.